Melatoninspiegelmessung

Melatoninspiegelmessung beim Smith-Magenis-Syndrom

Das Smith-Magenis-Syndrom (SMS) ist eine seltene genetische Erkrankung, die verschiedene körperliche und kognitive Beeinträchtigungen sowie Verhaltensauffälligkeiten mit sich bringt. Ein charakteristisches Merkmal des Syndroms sind schwerwiegende Schlafstörungen, die vor allem durch eine Störung des Melatonin-Rhythmus verursacht werden. Melatonin, das sogenannte „Schlafhormon“, spielt eine zentrale Rolle im Tag-Nacht-Rhythmus und beeinflusst maßgeblich die Schlafqualität.

Warum ist die Melatoninspiegelmessung wichtig?

Beim Smith-Magenis-Syndrom wird Melatonin oft „falsch getaktet“ ausgeschüttet: Betroffene haben tagsüber höhere Melatoninwerte, während diese in der Nacht abfallen. Diese verkehrte Rhythmik führt zu Einschlafproblemen, nächtlichem Erwachen und einer verminderten Schlafqualität, was den Alltag der Betroffenen und ihrer Familien stark belastet. Eine Messung des Melatoninspiegels ermöglicht eine genauere Diagnose und ist wichtig für die Entwicklung individueller Therapieansätze, um den Schlaf-Wach-Rhythmus zu stabilisieren.

Wie wird der Melatoninspiegel gemessen?

Die Messung des Melatoninspiegels erfolgt über eine Speicheltprobe, die zwischen 12.00 Uhr und 14.00 Uhr entnommen werden sollte. Durch diese Messungen lassen sich die spezifischen Veränderungen im Melatoninrhythmus feststellen, die für SMS charakteristisch sind.

Nutzen der Melatoninspiegelmessung für Therapie und Alltag

Basierend auf den Ergebnissen der Melatoninspiegelmessung kann eine gezielte Therapie entwickelt werden. Häufig wird Melatonin in Form von Tabletten verabreicht, um den Schlaf-Wach-Rhythmus der Betroffenen zu unterstützen und Schlafprobleme zu mindern. Zusätzlich helfen strukturierte Tagesabläufe und verhaltenstherapeutische Maßnahmen dabei, eine gesunde Schlafhygiene zu fördern. Eine frühzeitige und präzise Diagnostik, die den Melatoninspiegel berücksichtigt, ist somit ein entscheidender Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität für Menschen mit SMS und ihre Angehörigen.

Die Messung des Melatoninspiegels beim Smith-Magenis-Syndrom ist eine wertvolle Methode, um die spezifischen Schlafprobleme zu verstehen und zu behandeln. Sie hilft dabei, den individuellen Melatonin-Rhythmus zu erfassen und somit maßgeschneiderte Therapieansätze zu entwickeln. Eine gezielte Behandlung kann den Alltag der Betroffenen und ihrer Familien erheblich entlasten und die Lebensqualität verbessern.

Zur Zeit erarbeiten wir mit Hilfe unseres fachlich-wissenschaftlichen Beirates eine Melatoninspiegelmessung hier in Deutschland. Weitere Informationen dazu folgen in Kürze.

To top