Symptome

Die Symptome des Smith-Magenis-Syndrom

Das Smith-Magenis-Syndrom (SMS) ist durch eine Vielzahl von klinischen Merkmalen gekennzeichnet, die sowohl geistige als auch körperliche Bereiche betreffen:

Geistige Entwicklungsverzögerung: Betroffene zeigen oft eine verlangsamte Entwicklung in verschiedenen Bereichen wie Sprache, Motorik und kognitiven Fähigkeiten. Die Schwere der geistigen Beeinträchtigung kann stark variieren.

Verhaltensauffälligkeiten: Menschen mit SMS haben häufig Verhaltensstörungen wie impulsives Verhalten, Aggression, Wutausbrüche, Zwangshandlungen und repetitive Bewegungen.

Schlafstörungen: Schlafprobleme wie Schlaflosigkeit, nächtliches Erwachen, unruhiger Schlaf oder ein umgekehrter Tag-Nacht-Rhythmus.

Körperliche Merkmale: Dazu zählen eine flache Mittelgesichtsregion, mandelförmige Augen, kurze Statur, ein breiter Mund mit vollen Lippen.

Verzögerung motorischer Fähigkeiten: Kinder mit SMS können eine Verzögerung bei der Entwicklung motorischer Fähigkeiten wie Gehen und Greifen zeigen.

Organische Probleme: Einige Betroffene können zusätzlich zu den oben genannten Merkmalen ernsthafte gesundheitliche Probleme haben, darunter Herzfehler oder Epilepsie.

Da die Ausprägung der Symptome individuell sehr unterschiedlich sein kann, ist eine sorgfältige und umfassende medizinische Betreuung wichtig, um die spezifischen Bedürfnisse jedes Betroffenen zu adressieren und angemessene Therapieansätze zu entwickeln.

Symptome

Abb.: Symptome/Merkmale des Smith-Magenis-Syndroms (modifiziert nach Abbildung vom Patienten-Ratgeber von InfectoPharm)

Äußere Merkmale des SMS (Chen et al. 1996)

Merkmal Wurde beschrieben bei: Prozent
Mittelgesichtshypoplasie (Unterentwicklung des Mittelgesichtes) 92 von 99 93%
Brachycephalie (Kurzschädel oder Rundschädel) 85 von 95 89%
Kurze, breite Hände 82 von 96 85%
Breiter Nasenrücken, breite Nasenwurzel 72 von 86 84%
Breites Gesicht 43 von 53 81%
Ohr-Anomalien 71 von 96 74%
Zeltförmige Oberlippe (nach unten gebogen) 48 von 66 73%
Kurze Statur 61 von 89 69%
Synophrys (Zusammengewachsene Augenbrauen) 25 von 40 62%
Vorgewölbte Stirn 51 von 90 57%
Prognathie (weit vorstehender Oberkiefer) 43 von 83 52%
Syndaktylie (Zusammengewachsene Finger) 18 von 49 37%

Körperlich-organische Merkmale des SMS (Smith et al. 2012)

Körperlich-organische Merkmale Häufigkeit
  • Mittelohr- und Kehlkopf-Anomalien
  • Muskelhypotonie (Schwacher Muskeltonus)
  • Heisere, tiefe Stimme
  • ZahnAnomalien
  • Hyporeflexie (Abschwächung/Verlangsamung der Reflexe)
  • Zeichen einer peripheren Neuropathie (reduzierte Schmerz und Temperaturempfindlichkeit)
  • Sensomotorische Fehlfunktion des Mundes/ der Zunge (in der frühen Kindheit)
  • Inverser Tag-Nacht-Rhythmus des Melatonins
Über 75%
  • Schwerhörigkeit
  • Skoliose (Seitliche Krümmung der Wirbelsäule)
  • Augen-Anomalien (Iris, Hornhaut)
  • Verstopfung
  • Hyperakusis (Überempfindlichkeit gegenüber Schall/Lärm)
  • Tracheobronchiale Probleme (Probleme der Atemwege und Lungen)
  • Velopharyngeale Insuffizienz (unzureichendes Schließen des Gaumensegels: Sprach-, Ess- und Schlafprobleme möglich)
  • Abweichungen im REM-Schlaf
  • Abnormes EEG ohne offensichtliche Anfälle
50 – 70%
  • Herzfehler
  • Schilddrüsenfunktionsstörungen
  • Krampfanfälle (Häufigkeit variiert je nach Studie)
25 – 50%
  • Anomalien im Nieren-Harntrakt
  • Krampfanfälle (Häufigkeit variiert je nach Studie)
  • Lippen-Kiefer-Gaumenspalte
  • Netzhautablösung
Unter 25%

Verhaltensauffälligkeiten

Allgemeine Verhaltensauffälligkeiten Häufigkeit
Hyperaktivität Über 94%
Wutanfälle Über 94%
Aufmerksamkeit suchendes Verhalten Über 94%
Impulsivität 86%
Zerstörerisches Verhalten 86%
Nervosität 66%
Körperliche Aggression 57%
Einnässen oder Einkoten tagsüber 54%
Stereotype Verhaltensweisen Häufigkeit
Zähneknirschen 87%
Hände in den Mund stecken 87%
Gegenstände in den Mund stecken 80%
Zuhalten von Ohren oder Augen 67%
Selbstumarmung 60%
Repetitives Umblättern von Buchseiten 60%
Gehen auf Zehenspitzen 60%
Flattern, Wedeln oder Klatschen mit den Händen 60%
Absichtliches Fallenlassen oder Schmeißen von Gegenständen 60%
Antippen oder Reiben von Gegenständen oder des Körpers 53%
Schaukelnde Bewegung mit dem Körper 53%
Nahes Anstarren von Gegenständen oder Händen 53%
Wirbeln und Drehen im Kreis 47%
Selbstverletzende Verhaltensweisen Häufigkeit
Sich in die Hand beißen 93%
Sich selbst schlagen 62%
Kopf anschlagen 55%
An der Haut zupfen 52%
Finger- oder Zehennägel ausreißen 55%
Haare ausreißen 35%
Einführen von Gegenständen in die Ohren 31%
Einführen von Gegenständen in die Vagina (19 weibl. Teilnehmer) 21%
Einführen von Gegenständen in die Nase 17%
Einführen von Gegenständen in das Rektum 4%
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